Gemeinsame Aktion von Politik und Handwerk in der vhs: So wird die Wärmewende gelingen

Münster, 24.11.23

Am Mittwoch (22.11.2023) hatten die Innungen Sanitär-Heizung-Klima (SHK) und Elektrotechnik ins vhs Forum am Aegidiimarkt eingeladen, um knapp 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger über das neue Gebäudeenergiegesetz („Heizungsgesetz“) und konkrete Lösungen für die Wärmewende zu informieren. Kooperiert haben die beiden Innungen dabei mit dem grünen Landtagsabgeordneten Robin Korte, der die Moderation des Abends übernahm, und der grünen Bundestagsabgeordneten Maria Klein-Schmeink, die einen Einführungsvortrag in die Regelungen des neuen Gebäudeenergiegesetzes und entsprechende Förderangebote hielt. Ganz wichtig war Frau Klein-Schmeink die Feststellung, dass niemand gezwungen werde, die Heizung auszutauschen und es großzügige Übergangsfristen und Förderungen gebe.

Thomas Möller (Stabsstelle Klima der Stadt Münster) gab einen Überblick über die städtischen Anstrengungen zum Klimaschutz, konkrete Förder- und Beratungsangebote und die anstehende Energienutzungsplanung, die die kommunale Wärmeplanung umfassen wird. Klare Botschaft seines Vortrages: Bei der CO2-Vermeidung können die privaten Haushalte durch Heizungsumstellung von Erdöl und Erdgas auf erneuerbare Energieträger einen großen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Zugleich können erneuerbare Energieträger neben einer ganzheitlichen energetischen Gebäudebetrachtung dafür sorgen, dass Heizen langfristig bezahlbar bleibt. Mit der kommunalen Wärmeplanung wird die Stadt den Bürger*innen eine Orientierung geben, welche Wärmeversorgungsvariante in Zukunft in welchem Bereich einen möglichen Schwerpunkt bilden wird.

Markus Bieder (Hauptabteilungsleiter Erzeugung bei den Stadtwerken Münster), erklärte in seinem Vortrag, wie die Fernwärme zur zukünftig klimaneutralen Wärmeversorgung beitragen kann. Dafür wird der heutige Energieträger Gas zunehmend durch Sol

arthermie, Geothermie und Großwärmepumpen ersetzt, so dass das Stadtwerke-Netz zukünftig zu 100% mit Wärme aus erneuerbaren Energien versorgt wird.

Die beiden Obermeister der Innungen, Michael Lackmann (SHK) und Stefan Raddant (Elektro) rundeten die Veranstaltung mit einem umfassenden Vortrag über konkrete technische Lösungsstrategien bei der Wärmewende ab. Dabei wurde deutlich, dass alle Gebäude differenziert betrachtet werden müssen und dass das örtliche Fachhandwerk dabei zur Seite steht. Übertriebenen Sorgen vor den Kosten der Wärmewende erteilten beide eine Absage: Wenn Eigentümerinnen und Eigentümerinnen jahrzehntelang nicht renoviert hätten, dann würde es selbstverständlich teuer. Das liege aber nicht an der einzubauenden Wärmepumpe, sondern an der mangelnden Pflege der Immobilie.

Im Rahmen der Veranstaltung konnten die Gäste in einer Diskussionsrunde und auch im nachgehenden Einzelgesprächen

im Foyer der vhs mit den Referent*innen sowie mit Energieberaterinnen und Herstellern ihre Fragen klären. Fazit der Veranstaltung: Die Wärmewende kann gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen, und es gibt für jede und jeden eine Lösung, die mit fachkundiger Beratung vor Ort maßgeschneidert werden kann.