Dorothea Deppermann und Robin Korte begrüßen größere Unabhängigkeit der Landeszentrale für politische Bildung
Münster, 27.11.25
Die Landeszentrale für politische Bildung in Nordrhein-Westfalen wird künftig direkt beim Landtag angesiedelt. Mit der Neuorganisation soll die Unabhängigkeit und Überparteilichkeit der Einrichtung gestärkt und ihre Arbeit für die Demokratie und politische Bildung ausgebaut werden.
Dazu Dorothea Deppermann und Robin Korte, Grüne Landtagsabgeordnete aus Münster:
„Politische Bildung ist das Fundament einer lebendigen Demokratie. Gerade in Zeiten, in denen Demokratien weltweit unter Druck stehen, setzen wir als demokratische Fraktionen gemeinsam ein klares Signal: Die Landeszentrale für politische Bildung in Nordrhein-Westfalen wird unabhängiger und in ihrer wichtigen Arbeit gestärkt. Mit ihrem Wechsel zum Landtag ab dem 1. Januar 2026 wird die politische Bildung noch tiefer in unserem demokratischen Gemeinwesen verankert.“
Zum Hintergrund
Die Landeszentrale für politische Bildung war bisher beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft angesiedelt und hat die Aufgabe, demokratisches Bewusstsein und politische Beteiligung zu fördern. Sie unterstützt unter anderem Projekte an Mahn- und Gedenkstätten wie der Villa ten Hompel in Münster, stellt vielfältige Materialien für die politische Bildungsarbeit bereit und richtet ihre Angebote an Menschen aus der ganzen Gesellschaft. In Münster fördert die Landeszentrale für politische Bildung zum Beispiel die Ausstellung „Themenraum Kolonialismus“, die vom 22.08.2025 bis 12.02.2026 im Stadtmuseum Münster zu sehen ist. Während der Wahlen zum Jugendrat porträtierte sie eine Schülerin aus Münster und warb somit für die Beteiligung jugendlicher Menschen an politischen Entscheidungen.
Seit ihrer Gründung 1946 war die Landeszentrale Teil der Landesregierung, zuletzt angesiedelt beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Mit der Neuorganisation folgt Nordrhein-Westfalen nun dem Beispiel von Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg und siedelt die Einrichtung direkt beim Parlament an. Damit wird die Nähe zur Landesregierung bewusst aufgelöst, um die Überparteilichkeit und Unabhängigkeit zu stärken. Die entsprechende Gesetzesänderung und die notwendigen Haushaltsbeschlüsse wurden von allen im Landtag vertretenen demokratischen Fraktionen (CDU, SPD, GRÜNE und FDP) gemeinsam gefasst.
Künftig wird die Landeszentrale durch ein Kuratorium begleitet, dem Vertreterinnen und Vertreter aller im Landtag vertretenen Fraktionen, des Landtagspräsidiums sowie der Landesregierung angehören. Die Leitung der Landeszentrale wird vom Kuratorium mit einer Zweidrittelmehrheit für sechs Jahre gewählt.
Weitere Informationen
Landeszentrale für politische Bildung NRW: https://www.politische-bildung.nrw.de
Anhörung im Landtag: https://www.landtag.nrw.de/home/aktuelles/meldungen-und-berichte/meldungen-berichte-und-informati/meldungen-und-berichte/2025/09/2509_anhoerung_landeszentrale.html
Ausstellung: „Themenraum Kolonialismus“ im Stadtmuseum Münster: https://histpolbildung-kolonialgeschichte.nrw/